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Blick in den Chorraum mit Kanzelaltar zum Zeitpunkt der Untersuchungen. Mehrfache Überfassungen an Wänden ud Kanzelaltar, nicht jedoch an Logen und Decke.

Vorschläge zur Farbgestaltung 

In der Kirche sind zahlreiche Bau-, Ausstattungs- und Fassungsphasen vorhanden, weshalb es verschiedenste Möglichkeiten der Herangehensweise an die Neugestaltung des Kircheninnenraumes gibt. Für die Neufassung der Deckentonne, der Wände und der Emporen war ein Farbgebungskonzept zu entwickeln.

Da die Deckentonne zum Zeitpunkt der Untersuchung nicht mehr existent war, liegen hierfür keine Befunde mehr vor.

Die flache, bemalte Holzdecke im Chor (siehe Abbildung) weist ein Farbspektrum in blau (Himmel), ocker (Wolken), rot (Gewänder) auf.

 



Abb. : Detail der Decke im Chor

Die flache, bemalte Holzdecke im Chor (siehe Abbildung) weist ein Farbspektrum in blau (Himmel), ocker (Wolken), rot (Gewänder) auf.

Auf Grundlage der bisherigen Erkenntnisse über Farbfassungen an anderen Bauteilen und in Bezug auf die Chordecke wird für die Deckentonne im Schiff ein heller blauer Farbton empfohlen. (Kalkfarbe)

Der vorgeschlagene Farbton basiert auf dem Natural Color System (NCS)

Deckentonne

Hellblau                                                          NCS                S 1010 –B

 

Der Raumeindruck in der Kirche wird besonders durch die zweigeschossige Empore und das zahlreiche Gestühl geprägt. Deshalb empfiehlt sich hier ein heller Farbton in gebrochenem weiß.

Emporenkonstruktionsflächen

Weiß                                                               NCS                S 0603 – Y 20 R

Vorgehensweise

 Decke

Methodik

Anbringen der vorbereiteten Bretter an die Decke

Material

Als Anstrichmittel werden Produkte auf Leinölbasis empfohlen, Produkte der Fa. SILIN oder adäquatGrundierung mit WAKOPRA-Leinölgrundierung (Verbrauch ca. 0,1l/m²)Streichen oder Rollen mit WAKOPRA – Holzfarbe auf Leinölbasis, matt, (Verdünnung mit Leinölgrundierung, Verbrauch 0,2l/m²) in einem hellblauen Farbton          NCS S 1010 – B oder etwas warmtoniger 1010 R90 B

(am besten nach Abschluss der Putzentfernung, wegen der Staub- und Schmutzentwicklung streichen)


Methodik

ErdgeschossPutze im EG (Schiff) ganz entfernenGerade im Fugenbereich sind Salzausblühungen sichtbar. Hier sollten die Fugen in einer Tiefe ausgeräumt werden, die mindestens der doppelten Fugenbreite entspricht.Im Chorbereich nur in den gekennzeichneten Bereichen, bei Unklarheit hier noch warten

1. Geschoss, Emporen

Putze im 1. Geschoss der Empore nur in gekennzeichneten Bereichen entfernen. An der Triumphbogenuntersicht vorerst keine Farbe entfernen, da historische Fassungsbefunde vorhanden sind! Der Triumphbogen weist an der Nordseite starke Vergipsungen auf, die zu harten Schalen und verhärteten Fugenmörteln geführt hat. Auf Grund der vorhandenen Vergipsungen ist es besonders wichtig, dass die zur Anwendung kommenden Putzmörtel keinen Zement enthalten, weil hier die Bildung noch bauschädlicherer Salze (z.B. Ettringit) angeregt wird. Putzen der WandflächenMaterial und Methodik

Grundsätzlich sollte überdacht werden, ob es in diesem Jahr noch günstig ist, einen Putz aufzubringen, da ein Kalkputz mindestens 8°C benötigt. Zu bedenken ist des weiteren, dass mit Standzeiten von 1Tag/mm Putzstärke bei wärmeren Bedingungen zu rechnen ist, und sich die Standzeiten bei kühleren Bedingungen verlängern. Durch Beheizung mit Gasstrahlern wird auch zusätzliche Feuchtigkeit ins Gebäude gebracht, die wiederum ungünstig für die zahlreichen Holzausstattungsteile ist.
Für die neu zu verputzenden Bereiche wird ein reiner Luftkalkmörtel empfohlen.
Gewünscht wurde ein steinfühlig aufgetragener Putz. Dies empfiehlt sich nur im Erdgeschoss, wo ganzflächig neu verputzt wird. Fensterlaibungsflächen und Flächen im Bereich der 1. Empore werden in Anlehnung an die vorhandenen Flächen glatt verputzt, zweilagig aus Grund- und Feinputzschicht. Grundsätzlich werden alle Putze aufgezogen und nicht verrieben.
Der Wandbereich im Erdgeschoss weist Salzzonen auf, auch hier wird ein Luftkalkmörtel empfohlen. Zum einen ist es möglich, so die gewünschte steinfühlige Oberfläche zu erzielen, zum anderen ist es ein preiswerter Opferputz. Ein Sanierputz ist wesentlich teurer, muss in einer Mindeststärke aufgebracht werden und behebt das Problem der erforderlichen Salzminderung nicht.